Es ist schon eine Weile her, dass ich von mir habe hören lassen. Umso mehr gibt es zu berichten. Während ich die letzten zwei Wochen in Morogoro im östlichen Teil Tansanias auf einem Sprachkurs verbracht habe, war ich zuvor mit Caro, meiner Mitfreiwilligen und Mitbewohnerin, in Ludewa, meinem neuen Zuhause.

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Aussicht hinter unserem Haus

Dort haben wir unser Häuschen bezogen, ausgemistet und geputzt. Wir waren auf dem Markt (erstmals auch alleine), haben uns die Schule angeschaut und bekamen den Ort gezeigt. All das waren viele neue Dinge, aber es noch einiges mehr, das ich hier so ziemlich zum ersten Mal mache, erlebe, erfahre, …

 

Über Dinge, die man zum ersten Mal erlebt

In der Zwischenzeit ist von meinem Jahr in Tansania der erste Monat bereits vorüber. Während ich mich langsam in den Alltag einfinde, gibt es doch viele Dinge, die ich zum ersten Mal erlebe.

Dazu gehört an erster Stelle Stromausfall. Bereits am ersten Morgen in Daressalam ist es soweit: Das Licht geht plötzlich aus und man betätigt intuitiv den Lichtschalter, natürlich ohne Ergebnis. Mittlerweile ist Stromausfall, den es im Durchschnitt alle paar Tage gibt, weder etwas Besonderes, noch stellt es ein größeres Problem dar. Der Handyakku wird mittels Powerbank versorgt, Kochen ist dank Gasherd stromunabhängig und ein Abendessen mit Kerzenschein ist sowieso gemütlich.

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unsere ,,Waschmaschine“

Ein weiterer ‚‚erster Schritt‘‘ ist das Waschen von Hand. Hier ist, soweit ich weiß, niemand im Besitz einer Waschmaschine, geschweige denn gäbe es welche in erreichbarer Nähe. Immerhin ist das ein ganzschön großer Luxus. Somit besteht meine Waschmaschine aus einer Waschschüssel, in welcher sämtliche Kleidung von Staub und Schmutz befreit wird und einem Eimer, um die zuvor zur Hilfe genommene Seife wieder auszuwaschen. Das Waschen von allem mit der Hand ist zwar neu, ungewohnt (sowohl die Kleidung als auch meine Hände müssen etwas darunter leiden) und zeitintensiv, aber durchaus machbar.

 

Zum ersten Mal kalt duschen brauchte doch mehr an Überwindung. Je länger man unter der Dusche steht, desto angenehmer wird aber die Wassertemperatur. Eigentlich ist kaltes Duschen sogar gut für den Wasserverbrauch, obwohl man hier nicht für Wasser bezahlen muss.

Des Weiteren habe ich zum ersten Mal mit der Hand gegessen. Es war auf einer Hochzeit, auf welche ich gleich in den ersten Tagen mitgenommen wurde. Das Besteck war bis, ich an der Reihe war bereits aus, das warme Wasser zum Hände waschen nicht. Die Hochzeit selber war laut, bunt und voller Bewegung, was zu Beginn einer Reizüberflutung glich, mit der Zeit aber ziemlich toll und spannend war.

Außerdem habe erstmals erfolgreich Wasser auf dem Kopf getragen. Um ehrlich zu sein muss ich gestehen: Es wurde mir gezeigt, ganz richtig gemacht habe ich es wohl nicht, denn meine Versuche trugen zu ein paar Lachanfällen seitens meiner Zuschauerinnen bei. Wirklich angewandt habe ich diese Technik daraufhin nicht mehr. Wenn ich an der Wasserstelle Wasser geholt habe, was nur vorkommt wenn Stromausfall ist, man dringend Wasser braucht und der Wassertank leer ist, habe ich meinen Eimer vorzugsweise von Hand getragen, um nicht zur allgemeinen Belustigung beizutragen.

Zum ersten Mal Regen gab es noch nicht. Eigentlich nichts Besonderes, immerhin ist hier gerade Trockenzeit, aber wenn man aus Deutschland kommt ist es genauso ungewohnt, wie die Sonne, die täglich um 19 Uhr untergeht.  Allerdings ist es äußerst praktisch Wäsche aufzuhängen, ohne Angst haben zu müssen, sie könne nass werden und auch die Jacke, die einen vor einem plötzlichen Regenschauer schützen könnte, kann getrost zu Hause bleiben.

Hier erlebe ich es auch zum ersten Mal unbeabsichtigt aufzufallen. Als Mzungu (‚‚Weißer‘‘) kann man unter lauter dunkelhäutigen Menschen nicht in der Masse untertauchen. Ich würde nicht sagen wollen, ob es gut oder schlecht ist, es ist vor allem anders und das macht das Neue daran aus.

Abschließend kann ich sagen, dass ich mich an mehrere Dinge bereits gewöhnt habe und einige erste Mal schon fast vergessen sind, andererseits werden auch noch viele weitere erste Schritte auf mich zukommen. Es bleibt auf jeden Fall spannend;)

Liebe Grüße

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mit ein paar meiner Mitfreiwilligen im Süden Tansanias

Katharina

 

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